DAGMAR ist ist in den 1960er Jahren als Werbewirkungsmodell entwickelt worden.
Als bahnbrechendes Konzept seiner Zeit legte es den Fokus auf Kommunikationsziele anstelle von reinen Verkaufszahlen.
Spätere Modelle wie AIDA oder auch die weiterentwickelte Hierarchy of Effects wurden von ihr beeinflusst.
Es zielt darauf ab, klare und messbare Ziele für Werbekampagnen zu setzen und den Erfolg anhand dieser Ziele zu messen.
DAGMAR steht für “Defining Advertising Goals for Measured Advertising Results”, was übersetzt so viel bedeutet wie “Definition von Werbezielen für messbare Werbeerfolge”.
Das DAGMAR-Modell umfasst vier Hauptstufen:
- Awareness (Bekanntheit): In dieser Phase soll die Aufmerksamkeit der Zielgruppe auf das beworbene Produkt oder die Dienstleistung gelenkt werden. Das Hauptziel ist es, dass die Zielgruppe das beworbene Angebot kennt und sich dessen Existenz bewusst ist.
- Comprehension (Verständnis): Nachdem die Bekanntheit geschaffen wurde, zielt die nächste Phase darauf ab, dass die Zielgruppe das beworbene Angebot versteht. Die Konsumenten sollen die Eigenschaften und Vorteile des Produkts oder der Dienstleistung begreifen.
- Conviction (Überzeugung): In dieser Phase soll die Zielgruppe davon überzeugt werden, dass das beworbene Angebot für sie relevant und wertvoll ist. Das Ziel ist es, positive Einstellungen und Überzeugungen über das Produkt zu fördern.
- Action (Handlung): Die letzte Phase des DAGMAR-Modells ist darauf ausgerichtet, dass die Zielgruppe eine bestimmte Handlung ausführt, wie beispielsweise den Kauf des Produkts. Das Modell legt Wert darauf, dass diese Handlung messbar ist und somit der Werbeerfolg quantitativ bewertet werden kann.
Die Idee hinter DAGMAR
DAGMAR betont die Idee, dass Werbeziele klar definiert und messbar sein sollten. Es fördert eine systematische Herangehensweise an die Werbeplanung, bei der der Fokus auf der Erreichung konkreter Ziele liegt. Durch die Messbarkeit der Ziele kann der Erfolg oder Misserfolg einer Werbekampagne objektiv bewertet werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass das DAGMAR-Modell in den Jahrzehnten seit seiner Einführung modifiziert und weiterentwickelt wurde, und es gibt viele andere Modelle und Ansätze zur Bewertung der Werbewirkung. Dennoch bleibt DAGMAR als ein frühes Beispiel für die Bedeutung der klaren Definition und Messung von Werbezielen in der Marketingpraxis relevant.
DAGMAR in der heutigen Zeit
Die Entwicklung von DAGMAR orientierte sich an den damaligen Medien Print, TV und Radio.
Die heutige digitale Welt mit interaktiven und datengetriebenen Kanälen (z. B. Social Media, Performance Marketing, Influencer-Marketing) verlangt flexiblere Modelle.
Auch weiß man heute, dass die Customer Journey (der Weg eines potenziellen Kunden vom ersten Kontakt mit dem Produkt, bis hin zur Kaufentscheidung und darüber hinaus) nicht immer linear verläuft:
Nutzer springen oft zwischen den oben erwähnten Phasen hin und her oder treffen Entscheidungen impulsiv.
Modernes Marketing misst Verhalten (Klicks, Conversions, Shares) oft direkter, statt nur auf Kommunikationsebenen wie „Bekanntheit“ oder „Überzeugung“ zu achten.
Fazit
DAGMAR wird heute seltener direkt angewendet, aber die Idee dahinter – Werbung systematisch und überprüfbar zu gestalten – ist zeitlos und grundlegend für jede durchdachte Kampagne.
Es eignet sich auch sehr gut um als vereinfachtes Modell in strategischen Gespräche mit Werbekunden/Marketingentscheidern deutlich zu machen, dass Werbung mehr ist, als “bunte Bilder” zu erstellen und dass Bewusstsein, Verständnis, Überzeugung und Handlung jeweils eigene kreative Ansätze und Zeit benötigen.